Alternative Monatshygiene: Ladycups
Heute geht es mal um das leidliche Thema der Monatshygiene und meine Erfahrungen die ich mit der Ladycup auf Reisen gemacht habe. Die Ladycup oder wie sie auch genannt wird die Mooncup, Meluna, Diva Cup, Menstruationstasse oder Menstruationsbecher ist eine Alternative zu Tampons und Binden.
Seit über 2 Jahren benutze ich nun schon ausschließlich die Ladycup und bin total begeistert von dieser Methode.
Darauf gekommen bin ich, weil ich Probleme mit Tampons hatte, da sie bei mir immer alles ausgetrocknet haben. Zudem fand ich es blöd im Reiseland immer auf die Suche nach Tampons zu gehen oder mir einen Riesen Vorrat mit zu nehmen.
Bei Globetrotter bin ich dann auf die Diva Cup gestoßen, ich fand diese aber sehr groß. Es gab zwar zwei verschiedene Größen, aber selbst die kleine Größe fand ich noch zu groß für mich.
Nach einiger Zeit habe ich dann mal angefangen im Internet zu recherchieren und heraus gefunden dass es verschiedene Anbieter gibt, bei denen jede Größe auch anders ist. Zudem habe ich viele Bewertungen gelesen von Frauen die total begeistert von der Menstruationstasse waren.
Da dachte ich mir, ich probiere das auch mal aus. Ich habe mir dann nach laaaaangen Recherchen verschiedene Größen bestellt und war am Anfang noch etwas unsicher mit den Dingern. Ich habe einige Zeit gebraucht, vielleicht so 2 oder 3 Menstruationen bis ich die richtige Technik hatte und alles Save war. Seitdem bin ich ein Riesen-Fan und würde nie wieder zurück gehen auf Tampons oder Binden.
Wie es funktioniert?
Die Menstruationstasse wird zusammengefaltet und mit zwei (oder drei) Fingern eingeführt (Hände waschen vorher nicht vergessen).
Im Scheidengang ploppt sie auf und wird dann so positioniert, dass sie sich am Muttermund festsaugt.
Ob sie richtig sitzt kann man gut überprüfen, indem man mit dem Finger am oberen Rand des Bechers entlang fährt. Das Blut fließt nun in die Tasse.
Quelle: https://menstruationstasse.webstores.ch/ (Stand 05.08.2014)
Wenn diese voll ist, wird sie entleert indem man unten an dem Rückhol-Ring, -stiel oder -kugel zieht und die Ladycup etwas zusammendrückt, damit der Unterdruck weggeht.
Dann auskippen, vielleicht kurz mit Wasser reinigen und schon kann sie wieder eingesetzt werden.
Das erfordert ein kleines bisschen Übung, aber nach einer Weile geht das Wechseln so schnell wie bei einem Tampon. Wenn man sich am Anfang noch unsicher ist, kann man auch noch Slip-Einlagen zur Sicherheit tragen.
Vorteile
- Die Vorteile sind für mich, dass es besser für die Scheidenflora ist, denn das Material entzieht keine Feuchtigkeit, anders als bei Tampons.
- Ich gebe mittlerweile weniger Geld für meine Monatshygiene aus, denn man zahlt nur einmalig die Anschaffungskosten und muss sich dann nicht monatlich mit Tampons und Co. eindecken.
- Es ist besser für die Umwelt, da nicht so viel Zellstoff weggeworfen wird. Der Becher wird einfach in die Toilette entleert, vielleicht noch mit Wasser gereinigt und man kann sie wieder benutzen.
- Zum Reisen finde ich es ideal, da ich nur meine Becher und Desinfektionsmittel mitnehmen muss und mir unterwegs keine Tampons oder ähnliches kaufen muss.
- ich kann alles machen, ob Fahrradfahren, schwimmen, tanzen oder ähnliches. Wenn man erstmal den Dreh raus hat, dann sitzen sie besser als Tampons.
- Ich finde es auch gut, dass man sich als Frau besser kennen lernt und versteht was in seinem eigenen Körper passiert. Ich wusste bevor ich die Ladycup verwendet habe zum Beispiel nicht wie sich der Muttermund anfühlt und das er sich während der Periode absenkt. Man kann auch gut “messen” wie stark die Regelblutung ist.
- Man fühlt die Ladycup nicht, wenn man sie erstmal eingesetzt hat.
Nachteile
Die Nachteile will ich euch natürlich auch nicht vorenthalten.
- Ich finde ich es etwas unangenehm, dass die Cups anfangen etwas komisch zu riechen, wenn man sie länger drin hatte. Das liegt wohl an den Eiweiß-Verbindungen. Das kann man aber ganz gut in den Griff bekommen wenn man beim auskochen der Meluna etwas Salz hinzugibt und sie danach mehrere Tage offen und trocken lüften lässt.
- Man ist selber für die Hygiene und Reinigung verantwortlich. Also du musst dich selber darum kümmern, dass alles sauber bleibt. Genauer gehe ich darauf noch im Punkt Reinigung ein.
Das einzige mal, womit ich da Probleme hatte war auf einem Festival wo die Dixies wirklich sehr eklig waren. Da hätte ich aber auch Probleme mit Tampons gehabt. Auf einigermaßen normalen Toiletten oder auch in der Natur hatte ich damit keine Probleme.
- Ein weiterer Nachteil könnte vielleicht für die ein oder andere sein, dass man mit seinem eigenen Blut in Berührung kommt. Ich persönlich finde das nicht schlimm, da es ja mein Blut ist aber in den Bewertungen bei Anderen habe ich gesehen dass das einige Frauen nicht so toll finden.
Die richtige Größe
Um die richtige Größe zu finden orientiert man sich am besten daran, was man für Tampon- bzw. für Bindengrößen trägt (mit letzterem kenne ich mich jetzt leider nicht so aus). Das Gleiche gilt auch für die Häufigkeit des Wechselns.
Man sollte eine Ladycup so oft wechseln wie einen Tampon auch, aber nicht länger als 12 Std. tragen. Wobei mit wechseln aber entleeren gemeint ist.
Ich persönlich habe meine Ladycups auf www.meluna.org bestellt, weil sie da die verschiedensten Größen hatten. Entschieden habe ich mich damals für die Mini-S und die S , weil das auch die Tampongrößen waren die ich benutzt habe. Ich würde auch zwei Ladycups in zwei verschiedenen Größen empfehlen. Eine Größere für die starken Tage und eine Kleinere für die leichten Tage.
Auf der Seite gibt es 3 verschiedene Weichheitsgrade – Sport, Classic, Soft. Ich habe die Empfehlung bekommen, dass wenn man einen stark trainierten Beckenbodenmuskel hat und eine Ladycup für einen noch neu ist, so sollte man lieber eine Härtere (Sport oder Classic) nehmen, weil dann das aufploppen leichter ist.
Es ist zwar wirklich ein klein bisschen schwerer mit einer Soft, aber ich finde sie ist auch etwas angenehmer zu Tragen und mit etwas Übung ist das Aufploppen auch kein Problem.
Als Rückhol-ende würde ich euch zum Ring, vielleicht auch noch zur Kugel raten, weil es damit leichter ist. Die Stiele sind oft zu lang und man muss sie abschneiden und ganz ohne Ende, braucht man viel Übung um es wieder raus zu bekommen.
Die Reinigung
Während der Menstruation reicht es, wann man die Menstruationstasse mit kaltem! Wasser ausspült. Nach der Menstruation sollte man sie gründlich mit einer der folgenden Möglichkeiten gereinigt werden.
- Auskochen: Man gibt die Meluna in einen Topf Wasser und lässt es mehrere Minuten (so 5 Minuten) kochen. Man kann auch etwas Salz hinzugeben, was die Reinigungskraft erhöht. Man sollte darauf achten, dass die Ladycup die Topfwand nicht berührt, sonst kann es passieren, dass sie schmilzt. Beim Rausnehmen ist sie natürlich heiß und man sollte sie auf einen sauberen Küchenpapier oder ähnlichem trocknen und abkühlen lassen. Das eignet sich vor allem für zu Hause sehr. Auf Reisen eher nicht.
- Chlortabletten: Man löst ein paar Chlortabletten im Wasser auf und gibt die Meluna hinein, wo sie dann 15 Minuten bliebt. Danach mit Wasser gründlich! abspülen. Das kann man auf Reisen schon eher bewerkstelligen, da man auch einen Silikonbecher dazu kaufen kann, indem man das dann unauffällig macht.
- Desinfektionsgel: Die Ladycup einfach mit Desinfektionsgel gut reinigen und danach gründlich! abspülen. Das ist auf Reisen am praktischsten und unauffälligsten.
Die Utensilien für die Reinigung und zur Aufbewahrung gibt es ebenfalls auf der Seite www.meluna.org. Mit anderen Seite kenne ich mich leider nicht aus, weil ich mir alles bisher nur hier gekauft habe und auch zufrieden damit war.
Auf Reisen
Auf Reisen nehme ich zwei Ladycups, meinen Aufbewahrungsbeutel und das Desinfektionsgel mit. Wenn ich unterwegs meine Meluna leeren muss, dann nehme ich einfach eine Flasche Wasser mit und spüle sie damit aus. Zu Hause mache ich das am Waschbecken. Die gründliche Reinigung mache ich, wenn ich die Ladycup nicht mehr verwende und sie in den Beutel zurückkommt. Dann reinige ich sie mit dem Desinfektionsgel und spüle sie danach gründlich mit Wasser aus.
Für lange Fahrten habe ich mir zudem zwei Slipeinlagen aus Baumwolle gekauft, falls ich mal lange Zeit nicht die Möglichkeit habe auf Toilette zu gehen. Ich finde diese Binden auch angenehmer als normale Binden, da sie viel weicher sind und man in ihnen nicht schwitzt. Zudem kann man sie ganz klein zusammen falten.
Welche Erfahrungen hast du mit der Monatshygiene auf Reisen gemacht? Benutzt du die Ladycup oder eine andere Methode? Anregungen und Fragen kannst du gerne als Kommentar oder auch als Email loswerden.